Gemeinsame Initiative zur Entwicklung eines Solidarpakts für Windpark auf kommunalen Waldflächen in der VG Unkel

Veröffentlicht am 19.04.2024 in Kommunales

Urheber: Colourbox

Die Verbandsgemeinde Unkel befindet sich in einem entscheidenden Stadium, um die Entwicklung eines soliden und ganzheitlichen Plans für die Errichtung eines Windparks auf kommunalen Waldflächen voranzutreiben. Ehrenamtliche Vertreter aus allen Ortsgemeinderäten sowie dem Stadtrat haben sich zusammengeschlossen, um einen Solidarpakt zu erarbeiten, der die Interessen der Gemeinden, Bürgerinnen und Bürger sowie ökologische Anliegen gleichermaßen berücksichtigt. Die Mitglieder aller SPD-Fraktionen aus den beteiligten Ortsgemeinden und Stadträten stimmen sich hierbei eng ab und unterstützen das Projekt maßgeblich.

Die gemeinsame Initiative reflektiert das Bestreben, erneuerbare Energien zu fördern und gleichzeitig ökologische Verantwortung zu übernehmen. Der Windpark wird nicht nur zur Diversifizierung der Energiequellen beitragen, sondern auch dazu beitragen, die CO2-Emissionen zu reduzieren und den Übergang zu einer nachhaltigeren Energieversorgung zu unterstützen.

Der Solidarpakt, der derzeit in enger Abstimmung entwickelt wird, umfasst eine Reihe von Schlüsselbereichen:

Bürgerbeteiligung und Transparenz:
Die Meinungen und Bedenken der Bürgerinnen und Bürger werden aktiv eingeholt und in den Entwicklungsprozess integriert, um Transparenz und Vertrauen zu fördern.

 

Wirtschaftliche Entwicklung und Verteilung der Erlöse:
Die wirtschaftlichen Vorteile des Windparks sollen gerecht und transparent zwischen den beteiligten Gemeinden verteilt werden, um einen fairen Ausgleich zu gewährleisten.

 

Die Bürgermeister von Bruchhausen, Erpel und Rheinbreitbach, die maßgeblich den Arbeitskreis seit dem 23.08.23 führen und leiten, betonen die Bedeutung dieser gemeinsamen Initiative:

"Wir stehen vor einer einzigartigen Gelegenheit, die Energiewende vor Ort voranzutreiben und gleichzeitig die natürlichen Ressourcen unserer Region zu schützen. Der Solidarpakt ist ein Schlüsseldokument, das unsere gemeinsamen Ziele und Werte widerspiegelt und die Grundlage für eine nachhaltige Zukunft legt."

Die Entwicklung des Solidarpakts für den Windpark auf kommunalen Waldflächen ist ein komplexer und anspruchsvoller Prozess, der eine sorgfältige Abwägung aller Interessen erfordert. Die beteiligten Gremien und Akteure sind entschlossen, diesen Prozess mit Offenheit, Transparenz und einem starken Engagement für das Gemeinwohl voranzutreiben.

Der nun im Entwurf vorliegende Solidarpakt, der noch durch die Ortsgemeinderäte und Stadträte ratifiziert werden muss, ist Grundlage für die nun folgende Ausarbeitung des Interessenbekundungsverfahrens.

Ein Interessenbekundungsverfahren für Windkraft ist ein formaler Prozess, bei dem potenzielle Investoren, Unternehmen oder Entwickler ihr Interesse an der Entwicklung von Windenergieprojekten in einer bestimmten Region oder auf bestimmten Flächen bekunden können. Dieses Verfahren wird oft von Regierungsbehörden, Kommunen oder Energieagenturen durchgeführt, um potenzielle Entwickler zu identifizieren und den Prozess der Windenergieentwicklung zu erleichtern.

Im AK Windkraft wurden bereits Schwerpunkte als Anforderung an potenzielle Entwickler identifiziert:

Umweltschutz und Nachhaltigkeit:
Maßnahmen zum Schutz von Flora und Fauna sowie zur Bewahrung der landschaftlichen Schönheit stehen im Mittelpunkt der Planungen.

 

Langfristige Nutzung und Nachhaltigkeit:
Regelungen zur langfristigen Nutzung der kommunalen Waldflächen sowie zum Rückbau der Windkraftanlagen nach Ende ihrer Lebensdauer werden erarbeitet.

Finanzielle Bürgerbeteiligung:
Z.B. Bürger finanzieren in Form von Stillen Beteiligungen, Sparbriefen oder anderen Formen mit.

Beteiligung der Anwohner:
Z.B. durch vergünstigte Strompreise oder die Installation von Ladesäulen in den beteiligten Ortsgemeinden.

 

Der Solidarpakt und die Inhalte des Interessenbekundungsverfahrens werden den Bürgern
in Informationsveranstaltungen voraussichtlich im Sommer vorgestellt. Ziel ist es mögliche Verbesserungen am Interessenbekundungsverfahren dann noch aufzunehmen und einzuarbeiten. Abschließend sollen die Bürger nach dem Willen der beteiligten Gemeinden hierzu im Herbst 2024 in Form von Rats-Bürgerentscheiden maßgeblich mitentscheiden, ob das Gesamtkonzept für die Bürger der einzelnen Gemeinden akzeptabel ist.

Leider kann die genaue Lage der einzelnen Windkraftwerke auf den kommunalen Waldflächen erst im Zuge des durch den per Interessenbekundungsverfahren auszuwählenden Entwickler erst bei dem durchzuführenden Planungsverfahren
festgelegt werden. Da aber die zu beplanende Fläche feststeht und zum einen die Windhöffigkeit und der Ausschluss von Naturschutzflächen gegeben ist, ist davon auszugehen das nicht mehr als 8 Windkraftwerke entstehen werden. Diese werden vermutlich der 7MW Klasse angehören und bei ca. 160 m Rotordurchmesser ein Gesamthöhe von ca. 260 m über Grund haben.

Sollte das Gesamtprojekt von Erfolg gekrönt sein, dann wird am Ende dieser Windpark vermutlich den Stromverbrauch von 90.000 Personen, also ca. der Hälfte der Einwohner des Landkreises Neuwied realisieren. Dies wäre ein großer Beitrag zur Energiewende und zur Versorgungssicherheit durch die Gemeinden der VG Unkel, auf den wir stolz sein können.

Auch als SPD OV Unkel & Bruchhausen unterstützen wir dieses Verfahren nachhaltig.

Autor: Joachim Tombrink

Kommentare

Neue Kommentare erscheinen nicht sofort. Sie werden von der Redaktion freigegeben. Die Emailadresse wird nicht veröffentlicht.

Die Trackback-URL ist die Adresse dieser Seite.

Kommentar eingeben


Speichern

Leistung ist nicht alles

Hallo Joachim,

Die Angabe der Leistungsklasse der Anlage alleine lässt keine Aussage darüber zu, wie viel Strom tatsächlich zu den Verbrauchszeiten bereit gestellt werden kann. Gerade die Stärke des Windes sowie die Auftrittszeiten sind in unserer Windzone die eigentlich bestimmenden Faktoren. 

Wie ist daher die Aussage einzuordnen, dass der Stomverbrauch von  90TEW im Landkreis mit der Anlage abgedeckt werden kann?

Freundliche Grüße, andreas

Autor: Andreas, Datum: 26.04.2024, 18:54 Uhr